Stromversorgungen für medizinische Geräte in Notfällen

Der Ausbruch von COVID-19 im Januar 2020 hat die globale Wirtschaft erheblich beeinflusst, insbesondere in China, wo viele Technologieunternehmen vorübergehend geschlossen wurden. Obwohl viele Betriebe inzwischen wieder arbeiten, sind Lieferketten für elektronische Komponenten weiterhin gestört, was sich weltweit auswirkt. Regierungen haben Notfallmaßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und medizinische Kapazitäten zu erweitern. In China wurden neue Krankenhäuser in nur zehn Tagen errichtet. Diese Einrichtungen benötigen jedoch nicht nur Infrastruktur, sondern auch diagnostische und therapeutische Geräte, darunter smarte Krankenhausbetten mit Patientenüberwachung und motorisierten Positionseinstellungen. Weltweit erfordern Screening-Punkte an Flughäfen und Verkehrsknotenpunkten zusätzliche mobile Temperaturmessgeräte.

Lieferanten medizinischer Ausrüstung arbeiten unter Hochdruck, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen – trotz anhaltender Engpässe bei Komponenten. Zertifizierte Hersteller medizinischer Geräte müssen ihre Produktqualität und Sicherheitsstandards wahren, wodurch die Bedeutung von sicherheitskritischen Komponenten wie Stromversorgungen besonders hervorgehoben wird.

Die neuesten Sicherheitsstandards unterscheiden verschiedene medizinische Umgebungen:

• Typ B (Body): Kein direkter Patientenkontakt (z. B. OP-Beleuchtung, Laboranalysegeräte)
• Typ BF (Body Float): Direkter Patientenkontakt (z. B. Inkubatoren, elektronische Krankenhausbetten, Ultraschallgeräte)
• Typ CF (Cardiac Float): Direkte Verbindung zum Herzen des Patienten (z. B. Defibrillatoren)

Für Typ B-Anwendungen muss ein AC/DC-Netzteil für 2 x MOOP (Measures of Operator Protection) zertifiziert sein. Für Typ BF und CF ist eine 2 x MOPP-Zertifizierung (Measures of Patient Protection) erforderlich, wobei für CF-Anwendungen besonders strenge Begrenzungen des Netzableitstroms gelten. Zertifizierte Stromversorgungen erfüllen diese Anforderungen durch spezielle Isoliersysteme mit definierten Kriech- und Luftstrecken sowie kontrolliertem Ableitstrom. Die neueste IEC/EN 60601-1 Edition 4 stellt zudem höhere Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). In bestimmten Fällen kann eine galvanische Trennung erforderlich sein, insbesondere wenn zusätzliche Verbindungen wie Kommunikationsschnittstellen vorhanden sind.

In medizinischen Anwendungen können auch DC/DC-Wandler mit niedrigen Eingangs- und Ausgangsspannungen eine Sicherheitszertifizierung erfordern. Diese Wandler werden häufig verwendet, um eine zusätzliche Isolationsebene hinzuzufügen und so ein kostengünstigeres 2 x MOOP AC/DC-Netzteil in einer 2 x MOPP-Anwendung einzusetzen, sofern der DC/DC-Wandler die erforderliche Isolationsklasse und Kriechstrecken erfüllt.

DC/DC-Wandler in batteriebetriebenen Geräten fungieren auch als Sicherheitsbarriere, wenn die Geräte über das Stromnetz geladen oder mit einer Kommunikationsschnittstelle verbunden werden, z. B. mit einem geerdeten Laptop. Dies verhindert gefährliche Stromflüsse bei defekter Ausrüstung. Modulare DC/DC-Wandler werden oft mit hohen Prüfspannungen (z. B. 3kVDC) beworben, doch dies allein reicht nicht aus, um eine sichere Isolation zu gewährleisten. Für medizinische Anwendungen müssen DC/DC-Wandler über eine zertifizierte 1 x oder 2 x MOOP/MOPP-Einstufung verfügen, entsprechend der Systemanforderungen.

Die Auswahl einer medizinischen AC/DC- oder DC/DC-Stromversorgung sollte trotz hoher Nachfrage sorgfältig erfolgen. RECOM bietet eine breite Palette zertifizierter medizinischer AC/DC- und DC/DC-Netzteile und berät bei der Auswahl passender Lösungen.

Mit einem globalen Vertriebsnetz und hoher Lagerverfügbarkeit kann RECOM steigende Nachfragen bedienen. Stand März 2020 arbeitet RECOM weiterhin in voller Produktion mit stabilen Lieferzeiten und einer zuverlässigen Komponentenversorgung aus dem Hauptwerk in Taiwan.

RECOM: We Power your Products